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Yoga, Freiheit und Naturschutz

Aktualisiert: 8. Feb.


Das Wort Yoga bedeutet in Sanskrit eins werden: eins werden mit dem eigenen Selbst, Seele, Gott. Das ist das Ziel des Yogas und das Erreichen dieses Zieles bringt Freiheit.


Yoga-Unterricht, Menschen frei von Emotionen praktizieren Freiheit im Werden.

Yoga und Freiheit


Wir verbinden die Freiheit gewöhnlich mit der Selbstbestimmung eines Einzelnen oder eines Volkes. In dieser Bedeutung ist sie ein Grundwert der westlichen Zivilisation und braucht nicht erklärt zu werden.


Es gibt aber auch eine andere Dimension der Freiheit und wir sollen sie in unseren Wertekanon aufzunehmen. Wenn wir zwar von der Sklaverei, die uns von anderen aufgezwungen wurde, befreit, jedoch Sklaven unserer Emotionen, Vorurteile, Begierden oder Sinnesreize sind, sind wir nicht frei.


Was uns unsere Unabhängigkeit raubt, sind vor allem unsere Wünsche – wenn wir glauben, etwas unbedingt haben zu müssen, machen wir uns von Sachen und Menschen abhängig; wir sind unfrei. Dadurch leben wir in einem Gefängnis, das wir uns selbst gebaut haben – in dem Gefängnis unserer fixen Ideen, willkürlichen Emotionen und Begehrlichkeiten. Eine wirkliche Freiheit erlangen wir nur, wenn wir auch aus diesem Gefängnis ausbrechen.


Yoga ist die Praxis, die uns dabei unterstützt. Ihre traditionellen Techniken, über viele Jahrtausende entwickelt und perfektioniert, führen jeden ernsthaften Adepten zu dem befreienden Zustand des Geistes, in dem er (oder sie) frei darüber bestimmen kann, was und wann er denkt und wie er handelt.


Die wirkliche Freiheit wird in unserem inneren Universum erkämpft.

Freiheit im Werden


Die gesellschaftliche Dimension der so verstandenen Freiheit ist, dass wir nicht alles tun können, worauf wir Lust bekommen, und nicht alles von den anderen verlangen dürfen, was wir uns wünschen. Sie ist keine Freiheit im Handeln. Sie ist eine Freiheit im Werden.


Bisher, wenn wir Sklaven unserer festgesetzten Meinungen oder unserer Impulse waren, war das unsere private Sache. In der Welt der knappen Ressourcen und wirkmächtigen Technologien können wir uns das nicht mehr leisten. Die Wünsche, die sich unser Denk- und Empfindungsorgan* und unser Ich-Bewusstsein ausmalen, können niemals befriedigt werden, weil sie kein Limit kennen; wohlgemerkt: die Wünsche, nicht das, was wir wirklich brauchen.


Wenn wir es trotzdem versuchen, zerstören wir die Natur und dann ist das keine Privatsache mehr. Unser gesamtes Wirtschaftssystem ist darauf aufgebaut, dass uns stets neue Wünsche nahgelegt werden. Wir werden von Werbung, vom Marketing in diesem Sinne systematisch versklavt. Das Resultat ist die Klimaerwärmung, Zerstörung der Umwelt, unwiderruflicher Verbrauch der Ressourcen der Erde. Yoga, so wie er in Indien verstanden wird, ist damit nicht nur der direkte Weg zur Freiheit des Einzelnen, sondern auch durchaus ein Faktor des Naturschutzes.


Wenn die Sklaven ihres Egos und ihrer Gier Richtungsentscheidungen für die Gesellschaft treffen, dann ist das ebenfalls keine Privatsache mehr. Bei der Neugestaltung unserer Welt müssen wir anstelle der Freiheit im Handeln von der Freiheit im Werden ausgehen, weil unser unkontrolliertes, also nicht selbst kontrolliertes Handeln gerade die Grundlagen des Lebens auf der Erde zerstört.


In der Welt der knappen Ressourcen müssen wir unsere Vorstellung von Freiheit überdenken.

Die Freiheit bedeutet außerdem, dass uns niemand vorschreiben darf, auf welchem Wege wir in Richtung unserer Selbstverwirklichung fortschreiten. Unsere Entwicklung in unserer Menschlichkeit ist und bleibt unsere Privatsache und die Gesellschaft muss uns dafür genug Freiraum lassen. Yoga ist sicher nicht der einzige Weg – er ist nur eine Einladung, eine Abkürzung zu nehmen.


* Das Denk- und Empfindungsorgan ist eins der Organe des Geistes. Für ihre Beschreibung und Erklärung ihrer Funktion aus der Perspektive der Philosophie des Yogas möchte ich auf mein Buch "Redesigning Civilization, Wie erschaffen wir die westliche Zivilisation neu?" verweisen.



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