Stimme der Hoffnung aus den Anden
Aktualisiert: 6. Okt. 2022
Überall in der Welt fängt eine Zeitenwende an. Sie bringt ein anderes Verhältnis der Menschen zur Natur und zueinander und eine gute Zukunft für die Menschheit.

Dieser Text ist ein Teil der Mitschrift einer Videobotschaft von Arkan Lushwala, die am Anfang dieses Jahres von der Sacred Fire Foundation in Kalifornien veröffentlicht wurde und die wir (mit Erlaubnis des Autors) für Sie ins Deutsche übersetzt haben.
Botschaft aus den Anden
Ich bin sehr dankbar für die Gelegenheit, eine Botschaft zu überbringen, eine demütige Botschaft als demütiger Bote. Diese Botschaft kommt von dort, wo wir seit Tausenden von Jahren in unserer Andenkultur lernen. Sie kommt von unseren Zeremonien, unseren Gebeten und unserer Verbindung zur Erde und zum Universum. Wir nutzen sie, um Führung zu erhalten, um ein klares Verständnis für die Natur der Zeit zu bekommen, in der wir leben, damit wir uns anpassen können.
Es ist die Weisheit unserer Vorfahren. Seit Tausenden von Jahren verlassen wir uns auf die Informationen, die wir direkt aus dieser Quelle erhalten. Wir versuchen sie zu verstehen, so gut wir können. Wir versuchen, sie in unserem Bauch, Herz, Verstand und Geist so gut wie möglich zu verdauen. Und dann, wie jedes andere Lebewesen in der Natur, finden wir einen natürlichen Weg, uns anzupassen, um eins zu sein mit dem, was vor sich geht. Also, was geschieht gerade?
Die Zeitenwende
In unserer Kultur gibt es das, was wir Pachakuti nennen. Sie haben sicher schon das Wort Pachamama gehört, wobei Pacha Zeit-Raum bedeutet. Pachamama ist also Mutter Zeit-Raum. Kuti bedeutet Wende oder Rückkehr. Pachakuti ist somit die Wende der Zeiten, wenn sich die Zeiten ändern. Und es kann auch als die Rückkehr einer vergangenen Zeit verstanden werden.
Alles im Universum bewegt sich in Kreisen. Es gibt bestimmte Positionen der Erde, wenn sie sich im Universum bewegt, im Zeit-Raum, bestimmte Bedingungen, bei denen bestimmte Dinge sehr leicht passieren. Es gibt also all die Orte mit all den Bedingungen und den aus ihnen resultierenden Erfahrungen. Und dann, nach einiger Zeit, kommen wir an diese Orte zurück. Gerade jetzt sind wir in einer kosmischen Position, in der ein langer Zyklus zu Ende geht. Und ein neuer Zyklus beginnt. Beides zur gleichen Zeit.
Deshalb ist es für manche Menschen schwierig zu erkennen, wie man in dieser Zeit sein soll, wie man sie verstehen kann, wie man in Frieden mit ihr sein kann. Es ist so, weil wir heute das Ende von einigen Dingen sehen, die nicht mehr gesund sind: Sie sind zu alt, sie dienen uns nicht mehr. Einige von ihnen sind schlechte Gewohnheiten, einige sind krank, übel. Und all das muss ein Ende haben. Und gleichzeitig empfangen wir das Licht der neuen Zeit. Diese kosmische Position bringt ein neues Licht mit der anderen Art von Samen. Die Samen dieses Lichts durchdringen alles auf der Erde: die Pflanzen, das Land, das Wasser, die Berge und uns, unser Herz, unseren Geist. Unser Bauch wird durchdrungen – die Samen des neuen Lichts kommen in uns.
Das Neue empfangen
Ein kleiner Rat, den ich geben kann, lautet: Versuchen Sie nicht, es mit Ihrem Denken zu verstehen. Denn was zu Ende gehen muss, wird sowieso zu Ende gehen. Diese Krise ist so schwer, dass nichts diese neue Zeit aufhalten wird. Diese Krise wird deswegen weitergehen, bis das, was enden muss, endet. Und das liegt nicht in unserer Verantwortung. Es geschieht jenseits menschlicher Macht. Aber gleichzeitig geht auch die Saat des Neuen auf ...
Wir müssen die Samen erst einmal empfangen. Wir brauchen nicht zu ergründen, was sie sind. Wir müssen nicht etwas mit ihnen unternehmen oder versuchen, alles nur mit menschlicher Intelligenz und menschlicher Strategie zu verändern. Die Strategie dieses Moments ist nicht menschlich. Sie kommt aus dem Universum, sie kommt aus der geistigen Welt und aus dem Herzen der Erde. Das Beste, was wir tun können, ist, eins mit ihr zu sein, uns mit ihr in Einklang zu bringen, jeden Morgen aufzuwachen und die Sonne anzuschauen und sagen: Guten Morgen, Taita Inti, guten Morgen, Vater Sonne. Ich bin wie eine Blume, wie eine Sonnenblume und ich empfange dein Licht in meinem Bauch, in meinem Herzen, in meinem Verstand, in meinem Geist.
Und dann müssen wir diese Samen verdauen. Diese neuen Samen sind nicht wie ein Handbuch, wie ein Satz von Anweisungen, wie wir sie von einem Lehrer in der Schule bekommen. Sie sind sehr mächtig, sie sind sehr heilig. Sie sind von einer sehr, sehr hohen Ebene. Sie müssen also gut aufgenommen werden, sie müssen Platz in uns finden, sie müssen verdaut werden, natürlich verdaut, nicht durch unseren Denkprozess, sondern durch alles, was wir sind, unser ganzes Wesen. Und dann, ganz natürlich, werden wir feststellen, dass wir weiser werden. Wenn das geschieht, dann werden wir das Neue genießen, es mit anderen teilen. Wir werden als Menschen, als Gemeinschaft zusammenkommen, um die Arbeit zu tun, von der wir überzeugt sind, dass sie notwendig ist. Und dann werden unsere Herzen wissen, was das Universum weiß, was die Sonne weiß, was die Erde weiß, was die Pflanzen und die Tiere und die Bäume wissen.