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„Der Wert eines Wales: Über die Illusionen des grünen Kapitalismus“
von Adrienne Buller

Die Illusionen des grünen Kapitalismus

Wenn Sie davon ausgehen, dass die Regierungen der Industrieländer, die Ökonomen oder wenigstens die großen Nichtregierungsorganisationen wissen, wie wir die Klimakrise und die Zerstörung der Natur der Erde stoppen können, werden Sie während der Lektüre dieses Buches wachgerüttelt. Sie alle verlassen sich zunehmend auf die Zusagen der großen Vermögensverwalter, die den Reichtum der Reichen vermehren, und auf die Aussagen der Konzerne mit ihren Marketing- und Imagekampagnen. COP26 hat es eindrucksvoll gezeigt.

Welches Ziel verfolgen diese Superreichen? Sie wollen ihren Reichtum vermehren – daran hat sich nichts geändert. Ist das auch unser Ziel? Wenn wir eine gesunde Umwelt, ein freundliches Klima und ein gutes Leben für alle wollen, können wir das Spielfeld den grünen Kapitalisten und ihren Vordermännern nicht überlassen.

Kapitalismus mit grünem Anstrich

Adrienne Buller hat meisterhaft das Programm, die Lösungen, Zusagen und Praktiken des Kapitalismus mit grünem Anstrich untersucht. Was hinter der grünen Fassade zutage tritt, ist erschütternd: Der grüne Kapitalismus ist beim Erreichen seiner Ziele extrem erfolgreich.

Die Ziele des grünen Kapitalismus sind:

Erstens: die bestehenden ökonomischen Strukturen angesichts des dringenden Handlungsbedarfs wegen der Klima- und Naturkrise zu bewahren (vor allem das neoliberale Wirtschaftssystem und die unkontrollierten globalen Finanzströme).

Zweitens: die Regierungen so zu beeinflussen, dass bei den Entscheidungen zur Bewältigung dieser Krisen neue risikoarme Profitbereiche entstehen.

Kurz gesagt geht es darum, den Reichtum zu sichern und zu vermehren. Um eine gesunde Umwelt, ein freundliches Klima und ein gutes Leben für alle geht es nicht.

 

Adrienne Buller hat die Vorschläge des grünen Kapitalismus sehr genau untersucht (die Ausgleichsmärkte für Kohlenstoff, die Betrachtung des Lebens als „Naturkapital“, das „nachhaltige Investieren“ usw.) und sowohl sachlich als auch zweifelsfrei dargelegt, warum sie uns angesichts der Klima- und Naturkatastrophe nicht retten werden. Aber vor allem hat sie die Machtverhältnisse und die Interessen beleuchtet, die hinter der derzeitigen Klimapolitik stehen. Sie bestimmen zunehmend unsere Zukunft, die leider mit den Zielen unserer Gesellschaften und uns als Menschen, als Eltern und Großeltern nichts zu tun haben.

Kapitalismuskritik – ein Buch über grüne Pseudolösungen der Naturkrise

Wir müssen da grundsätzlich etwas ändern. Nach dem Buch von Adrienne Buller wissen wir, wer uns wie dabei behindern wird. Wir kennen die grün getarnten Gegenspieler und verstehen, wie sie vorgehen. Das ist der einzigartige Beitrag des Buches „Der Wert eines Wales“ und macht es zur unverzichtbaren Lektüre für alle, die eine gesunde Umwelt, ein freundliches Klima und ein gutes Leben für alle wollen.

 

Man kann den Kapitalismus aus gesellschaftlichen oder ideologischen Standpunkten kritisieren. Das Buch „Der Wert eines Wales: Über die Illusionen des grünen Kapitalismus“ tut es aus der pragmatischen Sicht einer ökologischen Wirtschaftswissenschaftlerin. Das macht es so wertvoll.

ISBN: 978-3-910500-03-7

382 Seiten

26,90 EURO

Aus dem Vorwort zur deutschen Ausgabe

„Adrienne Buller spürt der Logik und den zerstörerischen Konsequenzen einer kapitalistischen Bearbeitung der ökologischen Krise nach, legt die Mechanismen frei, mit denen eine grün-kapitalistische Krisenpolitik koloniale Strukturen reproduziert, analysiert die Interessen, die damit verfolgt werden, und öffnet eben dadurch die Augen dafür, dass alles ganz anders sein könnte.

Damit es anders wird – das arbeitet Adrienne Buller brillant und in einer schönen und eindringlichen Sprache heraus –, müssten Macht und Reichtum umverteilt werden. Das bedeutet nicht einfach, dass die schamlosen Umverteilungen von unten nach oben und von Süd nach Nord, wie sie die vergangenen Jahrzehnte des Neoliberalismus kennzeichneten, rückgängig gemacht und die Vielen am kapitalistisch erzeugten Reichtum beteiligt werden. Vielmehr wäre diese Form des Reichtums selbst zu überwinden, die ihr zugrunde liegenden gesellschaftlichen Verhältnisse wären umzuwerfen. Letztlich ist dies eine Frage der Demokratie – nicht der von den Neoliberalen propagierten „Markt-Demokratie“ der „souveränen Konsument*innen“, sondern der demokratischen Mitbestimmung über das Was und Wie der Produktion und des Konsums.

Adrienne Buller hat mit ihrem Buch einen unentbehrlichen Wegweiser geschaffen.“

Markus Wissen

Über die Autorin

Adrienne Buller ist Senior Fellow bei Common Wealth, einer progressiven Denkfabrik, die sich auf den Aufbau einer demokratischen Wirtschaft konzentriert. Ihre Forschungen und Texte wurden unter anderem im „Guardian“, der „Financial Times“, „Bloomberg“ und dem „New Statesman“ veröffentlicht. Sie ist Mitautorin von „Owning the Future“.

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